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Kulinarischer Abend des Theatervereins - 2007

Bereits seit 128 Jahren erfreut der Theaterverein „Gemütlichkeit“ in Kervenheim seine Zuschauer,

 

und immer wieder ist der kleine Verein mit seinen vierzig Mitgliedern für eine Überraschung gut. Als Vereinschef Barney Wälbers im vergangenen Jahr die Idee vortrug, einen kulinarischen Theaterabend zu veranstalten, gab es mehr Zweifler als Befürworter. Aber Wälbers ist ein Mann der Tat und so setzte er sich durch und seine Idee um. Mit Caterer Heinz Kanders aus Winnekendonk war schnell ein kompetenter Partner gefunden. Wälbers: „Wer schon für die Kanzlerin gekocht hat, wird auch uns überzeugen“. Nachdem die Schauspieler sich einverstanden erklärten, neben den normalen vier öffentlichen Aufführungen noch eine weitere Vorstellung zu spielen, war der Termin schnell festgelegt. Allen Zweiflern zum Trotz waren der Abend nach drei Tagen restlos ausverkauft.

Am 26. Oktober 2007 war es dann soweit. Ab 18.00 Uhr wurden die ersten Gäste im dem von Marlies Seifert festlich geschmückten Saal Brouwers empfangen. Große Laternen am Eingang, rote Läufer auf strahlend weißen Tischdecken, blank polierte silberne Kerzenleuchter, moderne Blumengestecke, festlich eingedeckte Tische und gedämpfte Beleuchtung. Dieses wunderschöne festliche Ambiente war der richtige Rahmen für das Vier-Gänge Menü, dass Heinz Kanders mit Anlehnungen an die englische Küche, extra für diesen Abend komponiert hatte. Die festlich Stimmung wurde mit zarten Melodien untermalt. Die junge Kervenheimer Musikerin Annika Letford bot eine exzellente Vorstellung auf der Querflöte. Nachdem stilvoll gekleidete Vereinsmitglieder die Gäste begrüßt und zu den Tischen begleitet hatten, gelang es dieser Laiengruppe dann auch die Vorspeise und das Zwischengericht unfallfrei zu servieren. Der erste Hunger war gestillt, als die Zuschauer von Spielleiterin Sabine Scholten begrüßt wurden. Dann öffnete sich der Vorhang und der erste Akt konnte beginnen. Jetzt konnte sich Catering Fachmann Kanders und seine Mannschaft auf den Hauptgang vorbereiten. In dem vor dem Saaleingang aufgebauten Zelt, hierfür musste der Mühlenweg für den Verkehr gesperrt werden, war etwas Hektik angesagt. Aber auch hier gelang es dem Serviceteam allen 114 Gästen den Hauptgang heiß zu servieren. Nach dem Ende des Zweiakters wurden dann die leckeren Nachtischvariationen serviert. Zur Traumschiffillusion fehlten nur noch die Wunderkerzen. Alle Gäste waren begeistert und sparten nicht Lob und Applaus.

Auch die letzten Skeptiker im Verein waren jetzt überzeugt, denn dieser kulinarische Theaterabend war ein Erfolg auf der ganzen Linie, denn auch mit dem aufgeführten Zweiakter war man ein kleines Risiko eingegangen, da dieses Stück als außergewöhnlich schwierig gilt. In dem Stück „Lügen haben junge Beine“ von Ray Cooney steht der Londoner Taxifahrer John Smith, hervorragend gespielt von Barney Wälbers, im Mittelpunkt, der seit 18 Jahren als Bigamist lebt. Mit der einen Frau hat er einen Sohn, mit der anderen eine Tochter. Alles ist in bester Ordnung, bis sich die beiden Kinder zufällig im Internet kennen lernen und sich treffen wollen. Beide Wohnungen wurden gleichzeitig auf die Bühne gebracht, einzelne Dialoge und Handlungen liefen zeitgleich. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die Bühnenbauer Clemens Spittmann und Pit Koppers. Sie hatten alle technischen und künstlerischen Probleme hervorragend gelöst und mit Unterstützung des Möbelhauses HeiBo aus Louisendorf ein perfektes Bühnenbild gezaubert.

Die Ehefrauen Barbara und Mary Smith wurden mit ihren unterschiedlichen Charakteren von Gisela Franzen und Christa Schmitz, köstlich überzogen dargestellt. Der Untermieter Stanley Gardner, eine grandios gespielte Paraderolle für Erich Derricks, hatte nun die Aufgabe dafür zu sorgen, dass die beiden Kinder Vicky und Gavin, überzeugend und natürlich gespielt von Lioba und Phillip Wälbers, sich nicht treffen und dem Vater auf die Schliche kommen.
Eine optimal besetzte und wunderbar naiv gespielte Nebenrolle als leicht verwirrter Vater von Stanley, brachte Pit Koppers routiniert auf die Bühne. Ein wirklich sehr schweres Stück also, indem nicht nur die Schauspieler sondern auch die Souffleuse Carmen Scholten, die Requisiteurin Michaela Leisten und Friseurin Kerstin Schubert tolle Leistungen gezeigt haben. Regisseurin Sabine Scholten hat Mut bewiesen und der Erfolg gab ihr Recht, denn letztendlich haben alle auf und hinter der Bühne wunderbar mitgearbeitet. Die Proben hatten bereits im Juli begonnen, ab September wurde zweimal wöchentlich geübt, was bei diesem Stück auch unbedingt erforderlich war. Auch zu Hause mussten die Rollenbücher mehr als sonst in die Hand genommen werden, denn improvisieren war bei diesem Stück kaum möglich. Gut informierte Quellen berichten, dass Erich Derricks sogar bei seiner Kegeltour in Mallorca ständig mit dem Textbuch am Hotelpool gesehen wurde.

Zusammengefasst hat der Theaterverein, auch die beiden regulären Vorstellungen am 27.und 28. Oktober waren ausverkauft, eine glänzende Leistung auf die Bühne gebracht. Das macht Lust auf weitere zukünftige Vorstellungen. Darauf brauchen die Zuschauer auch nicht lange zu warten. Die Karnevalisten des Vereins proben schon seit einiger Zeit für die Büttenabende im Februar und am 22. und 23. August steht die große 3. Open-Air Veranstaltung auf dem Programm. Für diese Veranstaltung im Burghof von Kervenheim empfiehlt sich eine rechtzeitige Kartenreservierung.

habewe

   
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